Intro:
Es ist umstritten, wie stark historische Ereignisse durch Klimaschwankungen mitbestimmt werden. Forschende sind einem Verständnis der Zusammenhänge nun näher gekommen.
Forschende um Daniel Hoyer und Peter Turchin (Complexity Science Hub Vienna) sind der Entwirrung der komplexen Wechselbeziehungen nun einen Schritt näher gekommen: Sie haben alle verfügbaren Informationen zu 169 historischen Krisen in einer Datenbank gesammelt und mithilfe mathematischer Modellierungen mit politischen und klimatischen Faktoren verknüpft. Dabei zeigte sich, dass der soziale Zusammenhalt in den betreffenden Gesellschaften entscheidend dafür ist, ob ökologische Störungen zu politischen und wirtschaftlichen Krisen führen oder nicht. Konkret: Je höher die Ungleichheit in einer Gesellschaft ist und je schlechter ein Staatswesen funktioniert, umso größer ist die Verletzbarkeit durch Klima-Schocks (Philosophical Transactions B, 18. 9.).